wunsch

"wunsch" (m/t: flo)


 ich wünsche mir für fahrradfahrer auch ne autobahn,
 doch mit ner schönern aussicht, um in urlaub drauf zu fahrn.
 ich wünsche mir die erderwärmung nur in meim kamin
 und endlich auszuwandern oder ganz weit weg zu ziehn.

 ich wünsche mir ein rauchverbot, das auch im freien gilt
 und schön wär auch ein kühlschrank, der sich von alleine füllt.
 ich wünsche mir die lottozahlen für den nächsten tag
 und immer frei zu kriegen, wenn ich lust auf freizeit hab.

 doch mein größter wunsch, der passt nich in meinen schuh.
 mein größter wunsch passt nich so ganz dazu.

 ich wünsche mir ein hirn, das nie mehr irgendwas vergisst
 und krieg nur zwischen legomännchen, wenns denn nötig ist.
 ich wünsch mirn müslisponsor, der mich lebenslang beschenkt
 und dass ein neues jahr einmal schon im august anfängt.

 ich wünsch mir, einen ort zu finden, wo noch niemand war
 und eine salbeitee-maschine, am besten aufblasbar.
 ich wünsche mir ne sonne, die mal einen tag grün scheint
 und noch nen vers, der sich, wie dieser, so wunderschön reimt.

 doch mein größter wunsch, der passt nich in meinen schuh.
 mein größter wunsch passt nich so ganz dazu.
 mein größter wunsch, der passt nich in meinen schuh.
 mein größter wunsch bist du.

baumeln lassen

"baumeln lassen" (m/t: flo)


 du wachst gut geschlafen habend auf,
 doch kein müsli ist mehr da.
 bis grade warst du eigentlich gut drauf,
 doch jetzt ist nichts mehr, wie es war.

 der schnürsenkel reißt und gibt dir den rest,
 du bist völlig am ende, in dem augenblick,
 verfluchst schon jetzt den tag, wie die pest
 und schon bald ist es so weit, du nimmst dir nen strick.

 doch um die seele mal baumeln zu lassen
 brauchst du dich nicht gleich erhängen
 und dein leben nicht zu hassen,
 dich nicht ständig umzubringen.

 versuch es doch mal positiv zu sehn:
 das leben ist schön!

 du hast deinen turnbeutel vergessen
 und verpasst den letzten bus.
 und wieder riecht in der küche dein essen
 verbrannt und es in dir nach frust.

 um dich einfach mal fallen zu lassen
 brauchst du nicht vom hochhaus springen.
 es ist doch alles superklasse,
 hör auf, dich ständig umzubringen.

 versuch es doch mal positiv zu sehn:
 das leben ist schön!

 und ists auch heiß,
 mach dich nicht kalt!
 nimm dir ein eis,
 statt selbstgewalt.

 gib dir ne kugel und du wirst einsehn:
 schoko-minz-eis macht das leben schön!

nur ein bisschen meer

"nur ein bisschen meer" (m/t: flo)


 schon lange spür ich in mir etwas, das mich wegdrängt,
 bis ans ende des landes, wo das wasser anfängt.
 ich werd den alltag aufgeben, um dort hin zu fahrn
 und dort vom sand aus in den himmel zu starrn.

 mein glücksgefühl, es ist so leer
 und um es aufzufüllen brauch ich nur ein bisschen meer.

 die sicht ist grenzenlos und der himmel ist blau.
 meine sehnsucht verfliegt, wenn ich zum horizont schau.
 die wellen rauschen in mein ohr, der wind bläst mir ins gesicht.
 das wasser kommt und geht, doch ich geh lang noch nicht.

 glücklich zu sein ist doch nicht schwer,
 ich brauch dafür nur ein bisschen meer.

 und will ich noch glücklicher sein,
 dann springe ich hinein.

große freiheit

"große freiheit" (m/t: flo/ela, flo)


 lass uns durch alle wohnungen rennen,
 alle wecker sammeln und sie verbrennen.
 lass uns die chefs als geiseln nehmen,
 solang bis sie dir jeden urlaub geben.

 lass uns zur frühstückspause aufwachen
 und schon am mittag feierabend machen.
 lass uns die uhr im büro vorstellen
 und nur noch in der mensa bestellen.


 zum leben brauchst du keine arbeit.
 kämpfe für die große freiheit!
 und ist es tot, das alte system,
 wird endlich einmal alles schön.


 zbieraj klamoty, ruszamy w droge
 sprawdzic musimy tylko pogode
 nie rozkminiaj za co i dokad
 wskakujmy tylko po prostu w pociag


 zum leben brauchst du keine arbeit.
 kämpfe für die große freiheit!
 und ist es tot, das alte system,
 wird endlich einmal alles schön.


 komm, wir tuen heut was für die allgemeinheit
 und machen eine demo gegen arbeit.
 danach feiern wir in übermaßen
 deinen geburtstag auf den straßen.

 wir gratulieren dir zu den einundzwanzig jahren,
 wobei wir zum glück nich die ganze zeit dabei waren.
 wir wünschen dir zu deinem geburtstag
 einen immer-frei-zu-habenden-tarifvertrag.


 zum leben brauchst du keine arbeit.
 kämpfe für die große freiheit!
 und ist es tot, das alte system,
 wird endlich einmal alles schön.

spekulatius

"spekulatius" (m/t: flo)


 sitz ich allein zu haus und hab mal wieder keine lust
 auf das, was ich noch alles eigentlich tun muss.
 dann mach ich mir nen heißen tee mit spekulatius
 und träum von radurlaub, in bergen und am fluss.

 was für ein genuss!
 doch mit dem album ist jetzt schluss.

fahre rad

"fahre rad" (m/t: flo)


 acht uhr morgens ist das rad bepackt
 und ich hoff das alles klappt.
 ich fahre durch den ganzen staat
 und auch entlang dem längengrad.

 auch bei minus zwanzig grad
 und wenn ich in der sonne brat.
 im winter ist die fahrbahn glatt,
 wenn ich fall, ham wir den salat.

 uuhuuhuu, ich fahre rad,
 uuhuuhuu, ich fahre rad,
 uuhuuhuu, ich fahre rad.


 ich fahre lieber rad anstatt
 mit dem passat.
 mir macht total spaß dat,
 weils irgendetwas tolles hat.

 ich schaue auf den tachomat,
 krieg nich genug und werd nich satt.
 verfahr ich mich auf einem pfad,
 dann frag ich irgendwen nach rat.

 uuhuuhuu, ich fahre rad,
 uuhuuhuu, ich fahre rad,
 uuhuuhuu, ich fahre rad.


 als ich in die pedale trat,
 fesselte mich irgendwat.
 und ist der reifen einmal platt,
 das wäre wirklich schad.

 nach jeder urlaubsfahrt
 gehts zurück in die heimat.
 danach nehm ich mir ein bad
 und plünder den müslivorrat.

 uuhuuhuu, ich fahre rad,
 uuhuuhuu, ich fahre rad,
 uuhuuhuu, ich fahre rad.


 frag jetzt nicht, warum oder wieso -
 ich fahre nämlich jetzt mit dem velo

 uuhuuhuu, ich fahre rad,
 uuhuuhuu, ich fahre rad,
 uuhuuhuu, ich fahre rad.

pa-rad-ox

"pa-rad-ox" (m/t: flo)


 ich fang mal vorne an, es ist schon ziemlich lange her -
 doch warum "vorne"? "hinten" wär ja einich richtiger.
 jedenfalls wars irgendwann, in der vergangenheit,
 beim fußball, hier im stadion, vor der ersten halbzeit.

 es war recht kurz vorm anstoß und "i will survive" erklang,
 du sangst und zündetest dir dabei eine zigarette an.
 denk mal drüber nach, was du da durch die gegend gröhlst,
 bei mir hats jedenfalls nen neuen songtext ausgelöst:


 is das nich paradox,
 wenn ein richter nich klagen kann, weils ihm zu gut ergeht?
 is das nich paradox,
 dass man auf alten fotos immer viel jünger aussieht?

 is das nich paradox?
 du arbeitst, bis du tod umkippst, das ganze leben lang.
 is das nich paradox?
 kannst dann mit dem erreichten reichtum gar nix mehr anfangen.


 der anzug sitzt, doch du stehst wieder völlig neben dir,
 du fliegst im flieger zur klimarettungskonferenz nach hier.
 der flieger landet und ich frag mich, ob das jetzt sein muss:
 du applaudierst - warum macht man das denn nich auch im bus?

 bei dicken checks, da wirst du platt, bei pommes umgekehrt.
 kriegt man im taxi geld zurück, wenn man nur rückwärtsfährt?
 und auch ein ding bei meiner arbeit nachvollzieh ich nicht:
 ich mach ein fsj und hab trotzdem ne arbeitspflicht.


 is das nich paradox?
 du bist zu allem fähig, doch zu nichts zu gebrauchen.
 is das nich paradox,
 dass wir lauter leise lieder hörn und ihnen gerne zulauschen?

 is das nich paradox,
 wenn etwas mitgenommen aussieht, obwohls vergessen wurd?
 is das nich paradox,
 wenn randgruppen im mittelpunkt stehn? - ich finde das absurd!


 warum werden eigentlich im kino werbespots
 gegen raubkopierer gezeigt?
 die idee ist ja nett, doch nichtsdestotrotz
 wird die zielgruppe ja gar nich erreicht.

angekommen

"angekommen" (m/t: flo)


 jetzt ist der moment,
 auf den wir so lange gewartet ham,
 im berg jedes prozent
 und jeder meter war mühsam.

 wir haben es geschafft
 und erlebt haben wir viel,
 alles aus eigner kraft
 und jetzt sind wir endlich am ziel.

 wir sind angekommen,
 ham die herausforderung angenommen.
 und nach dem langen stück sehnen
 könn wir uns jetz zurücklehnen.

 wir sind angekommen,
 ham die herausforderung angenommen.
 und das ist super,
 wieder zu schlafen, ohne wecker.

 wir sind angekommen.


 das ziel lag erst am horizont
 und dann kam es immer näher,
 bis man es gut sehen konnt,
 jetz sind wir mittendrin, es ist hier.

 sist irre, wie sich das anfühlt,
 sich selber mit glück zu beschenken,
 wenn man sich träume erfüllt,
 mal eben so, ohne weiter drüber nachzudenken.

 wir sind angekommen,
 ham die herausforderung angenommen.
 und nach dem langen stück frieren
 könn wir uns jetz neu temperieren.

 wir sind angekommen,
 ham die herausforderung angenommen.
 und nach dem langen stück singen
 wird jetzt ein solo erklingen.

 wir sind angekommen.


 angekommen, angekommen, angekommen.
 angekommen, angekommen, angekommen.

eigentlich verlorn

"eigentlich verlorn" (m/t: flo)


 das rad bepackt, ich schaue auf die uhr:
 um halb zehn starte ich heut meine tour.
 ich fahre aus der stadt, hinaus aufs feld,
 weils mir natürlich (da) besser gefällt.

 das hirn ist aus, ich fahr so vor mich hin,
 da kommt mir eine frage in den sinn:
 warum sitz ich hier auf dem sattel grad
 und fahre durch die welt mit meinem rad?


 ich frag mich: was hab ich hier eigentlich verlorn?
 ich strampel pausenlos, tagaus und auch tagein.
 warum sitz ich hier auf dem rad, bin halb erfrorn
 und könnt zu haus noch schön gemütlich im bett sein?


 ich fahre weiter und weiß nich, warum
 und frage mich: warum fahr ich hier rum?
 und weil mein kreativer hirnteil pennt,
 weiß ich nich, was ich sonst so denken könnt.

 dann treff ich einen, dems genauso geht
 und der die fragen auch sofort versteht.
 ich frage ihn: warum fahrn wir hier lang?
 doch vor der antwort liegt er im abhang.


 ich frag mich: warum liegt der jetzt so stumm da vorn
 und landet statt ner antwort auf nem harten stein?
 ich frag mich: was war für mich denn bloß der ansporn,
 zu hause los zu fahrn, nur ich mit rad allein?


 ich frag mich: was hab ich hier eigentlich verlorn?
 ich strampel pausenlos, tagaus und auch tagein.
 da - plötzlich - hör ich eine antwort in den ohrn:
 ich muss wahrscheinlich ziemlich fahrradverrückt sein.


 fahrradverrückt,
 fahrradverrückt,
 fahrradverrückt,
 fahrradverrückt.

 ich bin fahrradverrückt,
 bin vom fahrrad entzückt.
 bin noch nie verunglückt,
 sondern tief beeindrückt.


 verfahr ich mich und endet dies mit frust,
 egal - hauptsache ich hab immernoch lust!
 und werd ich ab und zu auch schon mal nass,
 egal - hauptsache ich habe meinen spaß!

morgen

"morgen" (m/t: flo)


 mein kopf bepackt mit vorfreude,
 mein fahrrad mit gepäck.
 morgen früh gehts endlich los
 und weg von diesem fleck.

 es ist mal wieder zeit,
 das fernweh hat mich überzeugt,
 hat in mir sucht und spaß
 an rad und urlaub aufgezeigt.


 wo bin ich in zwei wochen?
 noch bin ich ahnungslos.
 doch ich hab mir versprochen:
 morgen gehts los!


 die reifen randvoll aufgepumpt,
 die route eingeprägt.
 morgen abend werd ich wissen,
 wos mich hin verschlägt.

 ich bin noch mehr gespannt,
 als der expander, der den schlafsack hält
 und wüsst gern, ob die route mir
 auch dreidimensional gefällt.


 was werd ich morgen sehen?
 noch bin ich ahnungslos.
 gleich werd ich schlafen gehen
 und morgen gehts los!


 und auch nach vielen jahren
 bin ich noch immer ahnungslos.
 ich will die welt "erfahren",
 morgen gehts los!