trotzdem um die welt

9. Juni 2011 / flo / 0 Comments

"trotzdem um die welt" (m/t: flo)


 die uhr schlägt grade mal viertel nach vier
 und du öffnest deine garagentür,
 bepackst dein fahrrad und fährst los, erst mal in richtung wald
 und dir ist kalt.

 der tacho zeigt zwei komma drei grad an,
 sofern mans in dem licht erkennen kann.
 dann strampelst du nen hügel hoch und das relativ lahm,
 doch dir wird warm.


 du hast keinen job und auch kaum geld,
 doch damit reist du trotzdem um die welt.
 und selbst wenn sich ein auto dir in deinen fahrweg stellt -
 vom glücklichsein gibts nichts, was dich abhält.


 die fahrt läuft bislang gut, die nase auch,
 der magen knurrt zwischendurch mal im bauch.
 dann wird es hell, am horizont geht grad die sonne auf,
 du fährst bergauf.

 die ersten 100 hast du hinter dir
 und auch der trockene part endet hier.
 es folgen nasse, lange straßen, trocken bleibst du nicht,
 kein ende in sicht.


 du hast keinen job und auch kaum geld,
 doch damit reist du trotzdem um die welt.
 anstatt zu jammern, dass dir überhaupt gar nichts gefällt,
 macht radfahrn spaß, das hast du festgestellt.


 fährst tagelang und quer durch die natur,
 siehst städte und du spürst idylle pur.
 wie du so durch die berge fährst oder entlang von flüssen
 willst du nie vergessen.

 hast so viel unbeschreibliches gesehn,
 erlebnisse, die so nur ein mal geschehn.
 lernst unzählige menschen kennen, die sympathisch sind,
 trotz gegenwind.


 du hast keinen job und auch kaum geld,
 doch damit reist du trotzdem um die welt.
 und selbst wenn du nen räuber triffst, der dich dann überfällt -
 du hast ja nix, was er für raubsam hält.


 tour, lied und route sind gleich zu ende,
 du sehnst dich schon nach einem heißen tee.
 am horizont, wo grad die sonne ihren dienst aufgab,
 fährst du bergab.

 die karten sind kaputt und aufgeweicht,
 doch du hast irgendwie dein ziel erreicht.
 jetzt liegst du satt im bett, lässt frisch geduscht in deinem hirn
 alles revue passiern.