der sandmann hat nich ewich zeit

"der sandmann hat nich ewich zeit" (m/t: flo)


 du liegst im bett
 und du bist wach,
 deine gedanken fliegen umher.

 sind ganz weit weg
 und du denkst nach
 und dabei wirst du immer müder.

 und es plagen,
 nerven und störn
 die dinge, die zu erledigen sind.

 tausende fragen
 in deinem hirn,
 worauf du keine antworten findst.


 es gibt da wen, in deinem bett,
 der sollt die antwort wissen.
 horch gleich mal höflich und auch nett
 an deinem schlummerkissen!

 tu einfach die probleme weg,
 denn jetzt sind sie egal.
 die sind hier völlich fehl am fleck,
 nur unnötige qual.


 dann machst du licht
 und hörst musik.
 doch du weißt: morgen wärst du platt,

 wenn du jetzt nicht
 irgendwie einschliefst.
 nur leider bringt das nix, weils irgendwie nicht klappt.

 du wirst zwar müde,
 beim schafe zähln,
 doch bist noch wach und zwar immernoch hell.

 du würdest jede
 möglichkeit wähln,
 um jetzt zu schlafen und, wenns geht, möglichst schnell.


 der sandmann hat nicht ewich zeit,
 drum fang jetzt an zu ruhn.
 du gähnst zwar, doch du schläfst nicht ein -
 was könntest du denn tun?

 du nimmst nen zettel und nen stift
 und schreibst, was du grad denkst.
 ein schlaflied, das perfekt zutrifft
 auf jetzt.

mensch ärgere mich nicht

"mensch ärgere mich nicht" (m/t: flo/ben)


 die sonne scheint und es ist warm,
 um uns rum ein bienenschwarm.
 das eis schmilzt zwar, in deiner hand,
 doch hauptsache für flaschen gibts jetzt pfand.

 wir sind alle gut versichert
 und die rente ist gesichert.


 alles wunderbar und ich lebe so gern -

 die welt ist schön! wenn die menschen nich wärn..
 die welt ist schön! die welt ist schön!..


 wir stopfen das ozonloch und beenden alle kriege.
 und was dann noch bleibt ist nur freiheit und viel liebe.
 kein politiker, der seinen schund erzählt,
 ein schnitzel in der karte ist auch viel leichter gewählt.

 kein parkplatz mehr gesucht und auch keine räuber mehr,
 den ganzen strand für mich, das wünsch ich mir so sehr!


 da kommt so ein schwachkopp, der denkt, dass ich ihn verhöhn -

 die welt ist schön! wenn die menschen nich wärn..


 überall ist alles gleich, niemand arm und niemand reich.
 silvester feier ich allein, vernagel meine tür und lasse keinen rein.

 und nach dem duschen denk ich, während ich mich föhn -

 die welt ist schön! wenn die menschen nich wärn..

der weg ist text

"der weg ist text" (m/t: flo)


 schon wieder so ein großes buch,
 so viele buchstaben.
 schon vom anblick hab ich genuch,
 ohne es gelesen zu haben.

 ich würd es ja lesen,
 wenn ich lust dazu hätt.
 doch die lust ist nie gewesen,
 zumindest nie komplett.


 denn der weg ist text,
 bis zum erreichen vom ende
 und die langeweile wächst,
 bis zur pointe.

 ich schlaf beim lesen nur ein
 und darum lass ichs sein.
 eins, was ich nich wirklich mag
 sind bücher.


 ich könnt dat wort noch mal sagen (buch!),
 was ich nich wirklich toll find.
 und nur märchen und sagen (auch!)
 sind die, die kurz und großartig sind.

 ich fange an, doch ich komme nicht weit,
 wenn ich auf die seiten starre.
 es wird später und schon wieder ists zeit
 für andre saiten, nämlich die der gitarre.


 der weg ist text,
 bis zum erreichen vom ende
 und die langeweile wächst,
 bis zur pointe.

 ich schlaf beim singen nur ein
 und darum.

der text ist weg

"der text ist weg" (m/t: flo)


 schon wieder so ein leeres blatt
 und keine ideen.
 ich habe längst das reimen satt
 und kann das blatt nich mehr sehn.

 ich würd ja was schreiben,
 wenn ich irgendeine idee hätt,
 doch zu jeglichem reimen
 fehlt mir die kreativität.


 der text ist weg,
 doch er war noch nie da.
 nur ein weißer fleck,
 wo noch nie was andres war.

 und jetzt kommt der reimlose teil,
 der außerdem nich ganz fertig is.


 ich könnt das wort noch mal sagen (reim!),
 wozu mir nich viel einfiel.
 und außerdem könnt ich es wagen (nein!),
 die strophe zwei mal zu spieln.

 ich könnt das wort noch mal sagen (reim!),
 wozu mir nich viel einfiel.
 und außerdem könnt ich es wagen (nein!),
 doch! hier kommt das zwischenspiel.


 der text ist weg,
 doch er war noch nie da.
 nur ein weißer fleck,
 wo noch nie was andres war.

 ich hab keine lust mehr, zu reimen,
 darum lass ich es jetzt auch bleiben.

ferien

"ferien" (m/t: flo)


 ich häng seit vielen stunden gelangweilt hier drinnen rum.
 hab heut noch nix gemacht, das will ich ändern und darum
 suche ich vergeblich nach der sonne, doch sie ist nicht mehr da.
 ich sehe nur den regen und es ist vorhersehbar,

 dass es heut kein schöner tag mehr wird und ich habe keine lust,
 irgendwas zu tun, obwohl ich so viel noch tun müsst.


 es wird immer später, der regen hört immer noch nicht auf.
 ich koche mir nen salbeitee, den ich danach auch sauf.
 emails kamen zwischenzeitlich wieder keine an,
 wahrscheinlich bin ich selber überall mit schreiben dran.

 und während ich die letzte meiner tiefkühlpizzen noch verzehr
 sehe ich den regen und ich träum ich steh am meer.


 jetzt klingelt zwar das telefon, doch ich lauf bestimmt nich hin.
 schon wieder eine zeile mehr, wieder ein reimgewinn.
 der text ist jetzt vorbei, doch dafür ist das der beginn
 vom überaus gigantisch musikalischen schwachsinn.


 ich hing bis eben mit bölfätölf gelangeweilt hier drin,
 hab mit ihr dann ein lied geschrieben und darin
 suche ich vergeblich nach der sonne, doch sie ist nicht mehr da.
 ich sehe nur den regen und es ist vorhersehbar,

 dass es heut kein schöner tag mehr wird und ich habe keine lust,
 irgendwas zu reimen und darum ist jetzt auch.

protestonäse

"protestonäse" (m/t: flo/ben, flo)


 wir sind gegen stimmungslieder,
 doch wir hörn sie immer wieder,
 denn sie sind noch langweiliger,
 trotzdem sind sie uns zuwider.

 ufftataa und trallala,
 ach, wie schön es früher war!
 frag mich jetz nich, was das soll,
 wir haben längst die nase voll.


 komm, wir machenne polonäse
 durch den saal, doch ich verstehse
 nich, was is das für ne qual?
 und das ganze noch ein mal!

 komm, wir machenne polonäse
 durch den saal, doch ich verstehse
 nich, was is das für ne qual?
 und das ganze noch ein mal!


 eingehakt und mitgemacht,
 schnell noch übern witz gelacht.
 doch das is nich angebracht,
 überall es bummt und kracht.

 mitklatschen und fröhlich sein,
 köln, alaaf, tätää und rhein!
 stimmung in der ganzen halle,
 immer das selbe - und jetzt alle!


 komm, wir machenne polonäse..


 marschmusik, nich auszuhalten,
 für manche dieser spaßgestalten
 die schönste zeit im ganzen jahr,
 narhallamarsch und ufftataa!

 mit kulturbeutel aufm kopp
 fragen wir uns schunkelnd, ob
 das echt sein muss - polonäse
 und das nervige getöse.


 komm, wir machenne polonäse..


 der redner redet stimmungsvoll,
 keiner weiß, was das jetz soll.
 aber alle findens toll
 und der prinz ist auch schon voll.


 komm, wir machenne polonäse..

parole 20

"parole 20" (m/t: flo/ben, flo)


 was soll schon ein gewöhnlicher geburtstag,
 an dem normalerweise nichts passiert?
 doch heute war die zeit, wos einfach nahe lag,
 ein lied zu schreiben, das dir gratuliert.

 zwanzigtausend tage bist du jetzt schon auf der welt,
 hoffen wir doch einfach, dass es noch mal so lang hält.
 und wenn auch eines tages der regen nur noch fällt,
 bist du da, der uns das leben erhellt.


 du lebst jetzt schon seit zwanzig tagen mal tausend,
 hast das geschafft, bei zwei töchtern und zwei söhn.
 und warst du nur ganz selten mal aufbrausend,
 ham wir dich zwanzigtausend mal lachen gesöhn.


 zwanzigtausend tage..


 zwanzigtausend und kein bisschen greise,
 im theater immer stets auf zack.
 gut rasiert und immer weise,
 bereit zu jedem schabernack.


 zwanzigtausend tage..


 ich sitze vor den leeren, reimlosen papieren,
 versuch ein lied zu schreiben, versuch eins zu kreieren.
 zwanzigtausend, das sind fünf mal tausend und mal vier,
 so lange bist du jetzt schon hier.

 zwanzigtausend tage..


 zwanzigtausend tage bist du jetzt schon auf der welt,
 hoffen wir doch einfach, dass es noch mal so lang hält.
 und wenn auch eines tages die sonne nicht mehr da ist,
 kommt angela und spielt klaviersolist.


 zwanzigtausend tage..


 zwanzigtausend tage bist du jetzt schon auf der welt,
 hoffen wir doch einfach, dass es noch mal so lang hält.
 und wenn auch eines tages die sonne nicht mehr da ist,
 freuen wir uns einfach, dass du da bist.

baasem

"baasem" (m/t: clemens, eva, flo, johanna, stephan)


 jetzt, wo das jahr zu ende geht
 sehen wir, wie schlecht das letzte war.
 es war traurig, dreckig und schlimm.

 doch wir kamen nach baasem, nach baasem,
 jetzt gehts uns gut, so gut wie nie.
 doch wir kamen nach baasem, nach baasem,
 jetzt gehts uns gut, so gut wie nie.

 nette leute, gute freunde, die gab es nicht.
 wir wurden älter und älter und bekamen gicht
 doch als mechthild uns anrief, sahen wir licht.

 doch wir kamen nach baasem, nach baasem,
 ziel unsrer träume, ohne baasem geht es nicht.
 doch wir kamen nach baasem, nach baasem,
 ziel unsrer träume, ohne baasem geht es nicht.

 die leute sind hier supernett,
 sie kleiden sich heut sehr adrett.
 sie lachen viel und essen gut
 und deshalb ziehen wir den hut.

 denn wir sind in baasem, in baasem,
 uns gehts jetzt gut, so gut wie nie.
 denn wir sind in baasem, in baasem,
 uns gehts jetzt gut, so gut wie nie..

kleinkindsong

"kleinkindsong" (m/t: fu/flo)


 gelangweilt aus dem kindergarten,
 nach endlosen zwei jahren warten,
 werd ich endlich eingeschult,
 die eltern denken „das ist gut!

 jetzt nervt der nicht nur mich allein,
 hat selber freunde und ich mei-
 ne ruhe", doch so wirds nicht sein,
 denn ich schrei nicht mehr allein.


 für andre bin ich eine qual,
 die finden mich irgendwie alle nur brutal.
 doch das ist mir alles egal,
 denn ich kann reden, laufen und ich finds genial!


 oft gibts krach uns streiterein,
 geburtstagsfeiern müssen sein.
 ich bin knallhart zu den andren kindern,
 die werden meine lust nicht mindern.

 ich hab ein neues spiel erfunden
 und zwar den haushalt zu erkunden.
 ich spiel mit feuer und mit messern,
 auch mit dem herd wars aus - und zwar gestern.


 für andre bin ich..


 hab endlich freunde, kann mich bewegen
 und mit anderen menschen reden.
 bin eigenwillig, nerve jeden
 zu dieser zeit in meinem leben.


 für andre bin ich..

früher

"früher" (m/t: dä/becky, flo, johanna, lukas, mareike, meik, roland, theresa, v²)


 die zähne sind weg - und das haar schneeweiß,
 seh in den spiegel - und erkenne einen greis.
 das gesicht - voller runzeln und auch falten
 und ich merke - ich gehöre zu den alten.

 meine gläser - bald einen meter dick
 und meine krücken – beide superschick.
 mein katheter – ist bald übervoll,
 ne, das find ich jetzt – überhaupt nicht toll.

 früher war alles viel besser,
 wir waren um einiges - aber um einiges kesser.
 früher war alles klasse,
 war einer von denen - die ich heutzutage hasse.

 wo ist die gute - alte zeit?
 ich war früher - wirklich nicht so weit,
 dass ich immer – angewiesen war
 auf fremde hilfe – ich saß ständig an der bar

 und glotzte andren – mädels hinterher,
 doch ohne brille – fällt mir das heute schwer.
 ach weh, mich plagt heut – wieder mal die gicht,
 da ich dement bin – störts mich aber nicht.

 füher war alles viel besser..

 wenn ich schon mal alt bin,
 dann seh ichs einfach positiv
 und mach mir nur das beste aus
 den sachen, die sich sowieso nicht ändern.

 früher (früher), früher (früher),
 früher (früher) musst ich
 alles immer selber machen.
 Heute (heute), heute (heute),
 heute (heute) liest man mir
 jeden wunsch ab von den beiden augen.

 und mein rollstuhl, der ist cool.